Freitag, 28. August 2009

What are..

In Thailand springen einem sofort die vielen Schreine, die an Strassen und vor Haeusern aufgestellt sind, ins Auge:

Die Schreine sind meist kleine Holzhaeuser, Miniaturausgaben von Tempeln mit den hier typischen spitzen, zieselierten Daechern (sorry fuer die vielen un-geschriebenen Umlaute, thailaendische Tastaturen sind etwas begrenzt; andererseits koennte ich aber auch viele schoene Thaizeichen schreiben :-)). Die Kanten an den Daechern der Thai-Tempeln (also diese Zacken und Windungen, die in den stachelartigen Kopf uebergehen) symbolisieren angeblich die Ozeanschlange Naga, die meines Wissens auch in Laos und wahrscheinlich noch in anderen suedostasiatischen Laendern vereehrt wird. Wie das genau mit buddhistischem Glauben zusammenhaengt weiss ich nicht, aber wenns euch interessiert koennt ihr ja mal auf Wikipedia nachschauen!

Weiter im Text: Auch der Rest der Daecher ist symbolbeladen, so stehen die dreifachen Daecher (also diese drei Abschnitte an den jeweiligen seitlichen Daechern) fuer die drei Teile des Buddhismus: Den Buddha selber, die buddhistischen Schriften/Doktrin und die buddhistische Gemeinde. Was fuer eine Bedeutung sich in den "doppelten" Daechern selber (dieses Vordach..) versteckt, weiss ich nicht; manchmal sind es auch drei. Das Bild von diesem Tempel hier habe ich heute in Phetchaburi gemacht, wo es von Tempelanlagen (den Wats) nur so wimmelt!

Jedenfalls, die Schreine/ Miniaturtempel stehen auf Holzstaeben, sind mal groesser, mal kleiner.. Oft werden kleine Opfergaben wie Obst oder Schnaps reingestellt, oder auch mal Limo ;-). Die Herkunft und Bedeutung von den Teilen ist jetzt sehr spannend, besonders auch weil ich mein Wissen aus dem letzten Unisemester abfragen kann (siehe "Religion in Japan aus sozialwissenschaftlicher Perspektive"). Es wird naemlich gesagt, dass die Schreine Geister oder einen Geist in der Umgebung
beruhigen sollen - genau so etwas gibt es im japanischen Shintoismus, der auf die Befriedung von Naturkraeften zurueckgeht und verschiedene Synthesen mit dem Buddhismus eingegangen ist, indem etwa die Geister als weltliche Manifestationen buddhistischer Heiliger, der Boddhisattvas, erklaert wurden (nachdem sich der Buddhismus als religioeses System ueber Japan ausbreiten konnte, aber teils alte Vorstellungen beibehalten wurden). Neben diesen "Geisterschreinen" (jap. Kamidana) gibt es in Japan (und auch in Thailand) auch normale buddhistische Schreine (jap. Buttsudana), an denen die Ahnen einer Familie verehrt werden.


Eigentlich haben die Geisterschreine also nicht unbedingt etwas mit dem Buddhismus zu tun, wurden aber in Thailand genauso wie in Japan aus der vorbuddhistischen Zeit uebernommen - auch wenn der thailaendische Buddhismus zur Stroemung des Theravada, also des Hardcorebuddhismus (wo es anders als im Mahayanabuddhismus keine Hilfe durch die Heiligen fuer das Erreichen des Nirwana gibt), gehoert.

1 Kommentar:

  1. ich glaube, dass Menschen diese Früchte späater in Japan wieder essen... Sind aber die Geiste danach nicht wieder unruhig?

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